Niederlage trotz Chancenplus

Vikings erleiden dritte Nullnummer in Folge

Am 8. April 2024 kam es um 19:30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz des PSV Bork 1945 e.V. zum Lokalderby in der 1. Übergewichtigen Fußball Liga NRW (ÜFL). Die Heavy Kickers empfingen die Teutonia Vikings aus Waltrop, die nach einer Niederlage zum Auftakt in Westhofen sowie zu Hause gegen die Big Boys aus Buschhausen weiterhin auf den ersten Dreier der aktuellen Spielzeit warten. Die Vikings lieferten heute zwar in zweierlei Hinsicht einen leidenschaftlichen Kampf, unterlagen jedoch am Ende knapp mit 0:1.

Die Gäste fanden von Beginn an besser ins Spiel. Positionstreue war heute das Stichwort der Stunde. Vikings-Trainer Dennis Fenske war mit einer stark eingeschränkten Auswahl angereist, hatten doch sehr spontan und aus gesundheitlichen Gründen gleich drei Spieler der Waltroper absagen müssen. So standen bei pünktlichem Anpfiff elf Vikings gegen 15 Heavy Kickers. Die Unterzahl im Kader machte sich jedoch nicht bemerkbar. Die Teutonen zeigten sich gefährlich – gleichermaßen über die Außen wie durch die Mitte. Die ersten drei Torabschlüsse gingen bereits in den ersten zehn Minuten auf das Konto der Gäste. Die heimischen Heavy Kickers benötigten einige Minuten, um ihre Reihen zu sortieren und waren offensichtlich überrascht von der neu aufgeflammten Spielfreude der Vikings, die im vorangegangenen Heimspiel während der zweiten Halbzeit gegen die Big Boys bereits aufblitzte. Das Ziel, dieses Feuer in Bork wieder entzünden zu können, wurde in den ersten Minuten mehr als erfüllt. In der zwölften Minute folgte jedoch die Szene des Spiels – im tragischsten aller Sinne. Carsten Schubert, die Nummer 4 der Vikings, war über den rechten Flügel ausgebrochen und dort von einem Borker Spieler (fair!) gestellt worden. Im selben Moment rauschte ein Krachen über den gesamten Platz, der an das Geräusch eines gesundheitsgefährdenden Pressschlags erinnert – nur war in diesem Fall nicht der Fuß im Spiel, sondern der rechte Arm Schuberts. Der Rechtsaußen lag schreiend am Boden, der Notarzt musste her. Besagter Arm war am Ellenbogen wider seine Natur in die entgegengesetzte Richtung durchgedrückt und – wie heute bekannt wurde – komplett ausgekugelt. An dieser Stelle wünschen wir Carsten Schubert eine schnelle und vollständige Genesung!

Nach gut einstündiger Spielunterbrechung, zwei Rettungsfahrzeugen auf dem Feld, direkter Behandlung und Abtransport des Verletzten stellte Schiedsrichter Shawn Glaeser die Mannschaften vor die Wahl, das Spiel fortzusetzen oder neu anzusetzen. Beide entschieden, das Spiel regulär wieder aufzunehmen, so dass das Flutlicht heute erst weit nach 21:30 Uhr ausging.

Die Vikings konnten trotz der Gedanken an ihren Sportskameraden und des abermals verkleinerten Kaders jedoch anknüpfen, wo sie aufgehört hatten. Der Gastgeber kam ebenfalls nun besser ins Spiel, so dass immer deutlicher wurde, dass sich heute zwei ausdauernde und kampfeswillige Mannschaften gegenüberstanden. Mit drei gelben Karten auf Waltroper und einer auf Borker Seite sollte am Ende ein körperbetontes und schnelles Spiel bestätigt werden. Ebenfalls schien immer deutlicher zu werden, dass das taktische Hin und Her am Ende die Mannschaft mit der einen genutzten Chance belohnen würde. Diese hatten die Gastgeber schießlich in der 48. Minute und somit kurz nach Wiederanpfiff selbst: Heavy Kicker Kai Müller (34) hatte sich völlig unbeachtet in den linken Raum vor dem Tor von Christian Puhl (99) positioniert. Da war er, der eine kleine Fehler in einem ansonsten starken Spiel der Waltroper Abwehr. In der direkten Abnahme aus vier Metern in die untere linke Ecke, der zwei Fehltritte der Borker Sturm-Kollegen im Zentrum vorausgegangen waren, ließ Müller den Vikings-Schlussmann chancenlos bei ansonsten tadelloser Leistung am heutigen Abend.

Im weiteren Verlauf der Partie drängten die Vikings, die unterm Strich das spielerisch besser sortierte Team waren, auf den Ausgleich. Mit den oft bemühten Hundertprozentigen war auch heute wieder einfach zu viel Material dabei, das einfach nicht in den Borker Maschen landen wollte. Herausgespielte Chancen von Ackrath (9), beeindruckende Laufwege von Knüvener (10) sowie sicher scheinende Abstauber durch den vorn hart arbeitenden Stratmann (22) führten nicht zum ersehnten Erfolg. Und so besiegelte der Abpfiff schließlich die dritte Niederlage in Folge. Beinahe sorglos angesichts des Ergebnisses, stand für die Vikings nach dem Schlusspfiff nur der Gedanke an Sportskamerad Schubert in Zentrum der Gespräche, dem zu dieser Stunde der rechte Ellenbogen im Krankenhaus eingerenkt werden musste.

Wir bedanken uns bei den Heavy Kickers für die Gastfreundschaft, faire Gesten, spannende Duelle, nette Gespräche und die Unterstützung während der sorgenvollen Stunde zwischendurch!