Bild: Mannschaftsfoto der Teutonia Vikings nach dem Spiel gegen Heavyweight Westhofen am 04.03.2024
Am Wochenende startete die 1. Übergewichtigen Fußball Liga Nordrhein-Westfalen (1. ÜFL-NRW) in ihre zweite Saison. Während am Sonntag bereits die Liga-Neulinge Grizzlys Wedau auf die Pfundskerle aus Menden trafen, feierten die Teutonia Vikings aus Waltrop gestern Abend um 19:30 Uhr auswärts bei den neugegründeten Heavyweights Westhofen ihren Einstand in die neue Spielzeit.
Eine Premiere gab es nicht nur auf, sondern zuvor bereits abseits des Rasens: Die Mitglieder der ÜFL hatten sich darauf geeinigt, dass Spieler, die in den Mannschaften aktiv sind, bei Aufnahme in die Mannschaft und zur Spielberechtigung mindestens einen BMI von 31 vorweisen müssen. Zur Erinnerung: Wir befinden uns in einer Fußball-Liga für Übergewichtige. Auf maximal 4 von insgesamt 15 Kader-Spielern je Spieltag entfällt eine Ausnahmeregel: Diese Spieler dürfen im BMI bis maximal 28 sinken. Von den 4 Ausnahmen dürfen jedoch nur 2 gleichzeitig auf dem Feld stehen. Ohne große Diskussion stellten beide Mannschaften unter gegenseitiger Bezeugung ihre jeweils vier leichtesten Spieler auf die Waage. Ergebnis: Alle dick genug! Wo sonst würde es ein solches Urteil geben?
„Gestern noch zuversichtlich, heute schon im Notbetrieb.“ – so lassen sich die Vorzeichen dieses Montagabends zu zusammenfassen. Während bei den Vikings noch am Morgen des Spieltags einige wichtige Spieler krankheitsbedingt ausfielen, läutete Neu-Trainer Dennis Fenste gleich die Suche nach adäquatem Ersatz ein. Die verletzungsgeplagte Truppe trat in Schwerte-Westhofen schließlich mit einem teilweise lädierten Kader an. So ergab sich neben glücklicherweise beschwerdefreien Protagonisten eine bunte Mischung aus noch nicht ausgeheilten Knieproblemen, Oberschenkelzerrungen, Muskelbündelrissen, Fersenspornen und saftigen Trainingsrückständen. Der weitere Verlauf des Abends sollte noch einmal deutlich darauf aufmerksam machen…
Zu Beginn der Partie hielten die Vikings dem ständigen Druck der Heavyweights zunächst stand. Das Abwehr-Bollwerk, allen voran bestehend aus Danny Petermann (44) und Sascha Siegmund (86), unterband die ständigen Kombinationsangriffe des Gegners, der daraufhin die Brechstange auspackte und den Druck maximal erhöhte. Nur durch einen körperbetonten Einsatz gegen Siegmund, der in der Folge zu Boden ging, kam es in der 14. Minute zum 1:0 durch den Gastgeber. Dieser dachte zunächst nicht daran, den Druck aus der Partie zu nehmen. Die Vikings hatten sich dennoch wieder gut sortiert und kamen so vereinzelt zu sehenswerten Kombinationen in Richtung Strafraum. Nach einem flinken Konter der Westhofener und dem darauffolgenden Abschluss flach in die linke Ecke, blieb es für Vikings-Torwart Christian Puhl (99) nur beim Versuch einer Parade – 2:0 (20.). Während sich die Vikings nach dem Wiederanstoß noch sortierten, bestätigten die Heavyweights ihre Kaltschnäuzigkeit und drückten den Ball nur drei Minuten später (23.) über die Linie. Auch nach diesem durchaus verhinderungsfähigen 3:0 blieb die Motivation der Waltroper Gäste ungebrochen. So lag nach dem dritten Gegentreffer plötzlich Aufbruchsstimmung und Kampfeswille in der Luft, als in der 28. Minute ein gefährlicher Angriff der Vikings zunächst durch den Sahnetag-Torhüter der Heavyweights abgewehrt und schließlich durch den bis zur Grundlinie durchgesprinteten Mirco Stratmann (22) zum 1:3 abgestaubt werden konnte. Mit einem Zwei-Tore-Rückstand ging es für die Vikings in die Halbzeit, die Trainer Fenske nutzte, um die Motivation seines Teams zu stärken. Gebrüll und laute Ratlosigkeit waren es nicht, die Fenske an seine Spieler übergab. Vielmehr waren angesichts der um zahlreiche Verletzte aufgestockten Truppe das warme Wort und motivierender Zuspruch die bessere Wahl. So fanden sich sich die Vikings nach dem Seitenwechsel mit breiter Brust auf dem Feld wieder, wo nicht einmal eine Minute nach Wiederanpfiff durch eine Verkettung von Fehlern das 4:1 für die Heavyweights fiel. Als der Gast an der Seitenlinie schließlich ein Lazarett hätte eröffnen können, fiel in der 39. Minute noch das 5:1, das den deutlichen Endstand markierte, der immerhin noch weitere 31 Minuten lang ohne weiteres Gegentor gehalten werden konnte.
Die Vikings bedanken sich bei den Heavyweights aus Schwerte-Westhofen für ein sehr faires und, abgesehen vom Ergebnis, spannendes Spiel. Wir hatten Spaß, wir wollen mehr und stehen gerne mit euch auch in Zukunft für die dritte Halbzeit neben dem Platz. Viel Erfolg euch weiterhin!
Der Einstand in die 2. Saison der ÜFL hätte für die Teutonia Vikings denkbar besser laufen können. Angesichts der sich in den kommenden Wochen hoffentlich relativierenden Verletzungssituation und dem großen Maß an Spiellust und Motivation geht es in zwei Wochen wieder mit positivem Mindset auf den Platz, wenn man am 18. März um 19:30 Uhr zu Hause am SpoNo auf den Liga-Primus trifft – die Titelverteidiger, die Big Boys des SC Buschhausen 1912, geben sich die Ehre.