Am zweiten Spieltag der 1. Übergewichtigen Fußball Liga NRW (1. ÜFL NRW) trafen am heimischen SpoNo in Waltrop die Teutonia Vikings auf die Big Boys aus Buschhausen. Bereits die Vorzeichen zum Spiel versprachen ein spannendes Duell: Den Big Boys als amtierende Meister stand heute ihr Vize entgegen – somit spielten Platz 1 gegen 2 aus der Schlusstabelle der Vorsaison. Die letzte Begegnung der heutigen Protagonisten hatte aufgrund der bereits entschiedenen Meisterschaft nur noch statistische Bedeutung und ging für die Vikings mit 0:7 verloren. Heute aber hatten sich die Waltroper mehr vorgenommen, um den ersten Sieg in der laufenden Spielzeit einzufahren.
Mit leichter Verzögerung pfiff Schiedsrichter Andreas Hagedorn die Partie um 19:35 Uhr an. Von Beginn an herrschte im Mittelfeld ein offener Schlagabtausch. Faire, aber körperbetonte Zweikämpfe, taktisch kluges Positionsspiel beider Teams und ein ständiges Hin und Her dominierten die ersten 15 Minuten. Wie so oft, war es die Sekunde der Unachtsamkeit in den Reihen der Vikings-Abwehr, die nur eine Minute später die Nummer 20 der Big Boys, Kai Johannes Kühn, zum Führungstreffer für die Gäste kaltschnäuzig zu nutzen wusste (0:1/16.).
Ungebrochenen Willen bewiesen die Vikings gleich vom Wiederanstoß weg, wonach man sich von einem 0:1 nicht beeindrucken lassen wollte. Wieder folge ein offenes und zu jeder Minute spannendes Spiel. Doch eine Blaupause der 16. Spielminute führte – erneut zielsicher verwandelt von Kühn – nur fünf Minuten später zum unglücklichen 0:2 aus Sicht der Gastgeber (21.)
Jetzt war es an den Vikings, Ruhe und Ordnung ins Spiel zu bringen, was durchaus gelang. Die Big Boys schienen vermehrt müde zu werden. Laufwege wurden kürzer, Duelle langsamer, der Druck schien einer Ergebnisverwaltung zu weichen, so dass man versuchte, sich über die Zeit zu retten. Angesichts der nun vorsichtigen, beinahe passiven Spielweise gelang dies bis zum pünktlich ertönenden Pausenpfiff – in der ÜFL bedeutet dies: 10 Minuten Verschnaufpause.
Die zweite Halbzeit sollte zeigen, was die schweren Jungs von Teutonia SuS im Stande sind zu leisten. Im Zweiminutentakt erspielten sich die Waltroper Chancen. Plötzlich gelangen Laufwege, brach das Team über die Außen regelrecht durch. Flügelflitzer Robin Gores und sein Wechselpartner Hussein Mohamad auf der rechten Seite wurden am Fließband bedient. Doch der letzte Pass, der finale Zweikampf… fehlten oft. Ab der Hälfte der zweiten Halbzeit zogen die Vikings dann richtig an. Abwehr-Maschine Danny Petermann wagte lange Wege in die Spitze – von teils gefährlichen Abschlüssen gekrönt. Allgemein belohnte sich die Truppe nun häufiger mit dem finalen Torschuss – nur leider nicht in die Maschen. Big Boys-Keeper Stefan Wisniewski bewies die nötige Routine und wirkte mit keiner Situation überfordert – der Gefahrlosigkeit der Schüsse aus den Reihen der Vikings war’s geschuldet. Vor allem denen aus der zweiten oder sogar dritten Reihe. Zwar satte, aber größtenteils unpräzise und daher unnötige Fernschüsse sorgten angesichts des Zwei-Tore-Rückstands für vermeidbare Verzögerungen im Spielfluss und hatten regelmäßig zeitfressende Abstöße zur Folge. Und so war es in der 63. Minute ein Abstoß nach Fernschuss, der eine Kombination der Big Boys in die Spitze einleitete, die Kapitän Dennis Steininger (16) zu seinem 0:3 verhalf.
Auch angesichts der drohenden Niederlage bewiesen die Vikings Kampfgeist gegenüber den nun vermehrt mit der Luft ringenden Buschhausener Big Boys. Von der Stimmung der Ränge und dem lauten Zuspruch angefeuert, rannten die Gastgeber weiter an. Schließlich gelang den Teutonen über eine sensationelle Vier-Stationen-Kombination der ersehnte Torschuss, den Wisniewski in der Hektik nur abprallen lassen konnte, was Vikings-Kapitän Petermann in der 67. Minute zum 1:3 für die Vikings verhalf.
Ohne Nachspielzeit und somit pünktlich nach 70 Minuten markierte dieser Treffer das Endergebnis und somit besiegelte die Heimniederlage der Vikings, die aktuell auf dem sechsten Tabellenplatz stehen. Im weiteren Programm führt es die Big Boys am 6. April 2024 zu den Pfundskerlen nach Menden, während die Vikings am 8. April auswärts auf die Heavy Kickers aus Selm-Bork treffen und dort die Chance zum ersten Saisonsieg nutzen wollen.